Masern Impfung

Zusammenfassung

Masern sind eine gefährliche, weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die gleichzeitig hochinfektiös ist. Vor allem Kinder erkranken an den Masern, Erwachsene dagegen eher selten. Trotzdem können Masern in jedem Alter auftreten und schwere Komplikationen verursachen.

Übertragen werden sie durch die Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen.

Da die Impfdichte in Europa sehr gering ist, kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Aktuell kann beispielsweise eine Ausweitung des Maserngeschehens in Österreich beobachtet werden. Aufgrund dieser Entwicklungen sollte man den eigenen Impfstatus dringend kontrollieren, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Eine zweimalige Impfung reicht bei den meisten Patienten für einen lebenslangen Schutz aus. Dabei wird der Impfstoff in Kombination mit dem Schutz gegen Mumps und Röteln verabreicht und ist allgemein gut verträglich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist bemüht die Masern in Europa durch eine hohe Durchimpfungsrate zu eliminieren.

Masern - Erreger, Übertragung und Krankheitsverlauf

Erreger und Übertragung

Das Masernvirus ist hochansteckend und überträgt die Masern über die Luft beim Husten oder Niesen. Dabei können Personen aller Altersgruppen, die keinen Impfschutz haben erkranken. Auch Erkrankte, bei denen der typische Masernausschlag in Form von roten, grobflächigen Flecken noch nicht aufgetreten ist, sind hoch ansteckend. Die Gefahr der Ansteckung besteht normalerweise 4 Tage vor Auftauchen des Ausschlags bis 4 Tage danach.

Masern kommen nur beim Menschen und nicht bei Tieren vor. Deshalb könnte man sie durch eine hohe Durchimpfungsrate ausrotten.

Eine große Gefahr besteht darin, dass Betroffene oft unmittelbar nach einer Ansteckung keine Symptome verspüren und deshalb, ohne es zu wissen, hochansteckend sein können.

Krankheitsverlauf

Etwa acht bis zehn Tage nach einer Ansteckung mit Masern kommt es zu allgemeinen Beschwerden. Diese reichen von Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Entzündung der Schleimhaut im Mund bis hin zu einer Bindehautentzündung. Zusätzlich tritt der typische rote, fleckige Ausschlag auf. Durch eine Masernerkrankung werden die Abwehrkräfte des Körpers stark geschwächt. Dies führt dazu, dass sich das Risiko an einer anderen Infektionskrankheit zu sterben, signifikant erhöht.

Eine Maserninfektion selbst kann nicht behandelt, sondern nur die Symptome gelindert werden. Dabei können die Folgen von Masern äußerst schwerwiegend sein. Bei etwa 20 Prozent der Erkrankten treten Bronchitis, Mittelohr- und/oder Lungenentzündungen auf. In einigen wenigen Fällen, kann es sogar zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung kommen. Sehr selten tritt Jahre später ein Gehirnzerfall, eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auf, die allerdings immer tödlich verläuft. Dabei sind Kinder, die im ersten Lebensjahr oder während der Geburt erkranken, besonders gefährdet.

Beim Auftreten des Verdachts auf Masern sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Symptome wie Fieber, Schnupfen, gerötete Augen oder andere grippeähnliche Beschwerden können bereits ein Anzeichen dafür sein.

Dabei ist zu beachten, den Arzt oder das Krankenhaus unbedingt im Vorhinein telefonisch zu kontaktieren, damit das Risiko einer Übertragung in Warteräumen und Ambulanzen ausgeschlossen werden kann.

Aufgrund des Paragraphen 6 ff. des Epidemiegesetzes können nicht geimpfte Personen, die Kontakt mit an Masern Erkrankten hatten, vom Besuch in Gemeinschaftseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Horte, Arbeitsplatz, usw.) bis zu 21 Tage von der Gesundheitsbehörde ausgeschlossen werden.

Verbreitung

Masern sind weltweit verbreitet und nach wie vor eine häufige Erkrankung. Auch in Europa nimmt die Anzahl der Masernerkrankungen zur Zeit stark zu, obwohl man die Krankheit mit hohen Durchimpfungsraten eigentliche ausrotten könnte.

Masern Impfung - Indikationen

Empfohlen kann die MMR-Impfung ab dem vollendeten 9. Lebensmonat werden. Dabei können fehlende Impfungen in jedem Alter nachgeholt werden.

Immun sein sollten vor allem Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen wie Krabbelstuben, Kindergärten, Schulen und Horten arbeiten, sowie medizinisches Personal jeglicher Art.

Für Frauen im gebärfähigem Alter ist eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln besonders wichtig, da die Masern zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen können.

Auch für einen längeren Aufenthalt in den USA ist eine Impfung verpflichtend.

Impfprogramme und Impfschema

Kostenfreies Impfprogramm und Kinderimpfung

Österreich

In Österreich ist eine Immunisierung gegen eine Masernerkrankung mit dem 3-fach Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) im kostenlosen Impfprogramm enthalten. Es handelt sich dabei um eine Lebendimpfung. 2 MMR-Impfungen werden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat im Abstand von 3 Monaten empfohlen. Erfolgt die Erstimpfung nach dem ersten Lebensjahr, sollte die zweite Dosis nach einem Mindestabstand von vier Wochen, jedoch frühestmöglich verabreicht werden.

Spätestens mit dem vollendeten 12. Lebensjahr bzw. bei Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung, wie zum Beispiel Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen sollte der MMR-Impfstatus überprüft werden. Wenn es erforderlich ist, sollten fehlende Impfungen dringend nachgeholt werden. Auch für Erwachsene ist die MMR-Impfung in Österreich zur Zeit kostenlos, an allen öffentlichen Impfstellen, für alle Altersgruppen verfügbar. Dabei wird empfohlen zwei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen zu geben.

Deutschland

In Deutschland werden bei einer Grundimmunisierung gegen Masern, bei Kindern zwei MMR-Impfstoffdosen, ab dem Alter von elf bis 14 Monaten, im Abstand von vier Wochen, spätestens aber mit dem vollendeten 2. Lebensjahr, gegeben. Bei einer bevorstehenden Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung (Kita), oder bei Kontakt mit einem Masernkranken, kann eine Immunisierung bereits ab dem 9. Lebensmonat erfolgen.

Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, bzw. nur einer Impfung, wird eine MMR-Impfung empfohlen. Besonders dann, wenn sie im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten.

Schweiz

In der Schweiz wird ebenfalls eine zweifache Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln durchgeführt. Die erste Dosis wird im Alter von 9 Monaten, die zweite mit zwölf Monaten verabreicht.

Für nicht immunisierte Personen ist eine Nachholimpfung in jedem Alter möglich und empfohlen.

Für eine Grundimmunisierung gegen Masern entstehen für die Patienten in Österreich, Deutschland und der Schweiz keine Kosten.

Impfschema in Deutschland

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 11-14 Monaten
  2. Dosis im Abstand von 4 Wochen, spätestens mit vollendetem 2. Lebensjahr

Kosten der Impfung:

Die empfohlene MMR-Impfung wird von den Krankenkassen übernommen.

Impfschema in Österreich

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 9 Monaten
  2. Dosis im Abstand von 3 Monaten

Schulalter 7. bis 15. Lebensjahr:

  1. Auffrischung

Kosten der Impfung:

Die Impfung ist im kostenfreien Kinder Impfprogramm für Österreich enthalten.

Impfschema in der Schweiz

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 9 Monaten
  2. Dosis mit 12 Monaten

Kosten der Impfung:

Die Kosten werden durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung abzüglich eines Selbstbehalts übernommen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Welche Symptome zeigen sich bei Masern?
Vivellio FAQ
Wie steckt man sich mit Masern an?
Vivellio FAQ
Wann sollte ich mich gegen Masern impfen lassen?
Vivellio FAQ
Was kostet eine Masern-Impfung?
Vivellio FAQ

Quellen

  • Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreich https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/infektion/masern (09.02.2020)
  • https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/masernimpfung (09.02.2020)
  • Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Masern.html (09.02.2020)
  • Bundesamt für Gesundheit BAG https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/masern.html (09.02.2020)
  • Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html (09.02.2020)
  • Robert Koch Institut, rki.de https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/34_19.pdf?__blob=publicationFile (09.02.2020)
  • Impfkalender deutsch.pdf, Robert Koch Institut https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-Impfkalender/Impfkalender_Deutsch.pdf?__blob=publicationFile (09.02.2020)
  • Bundesamt für Gesundheit BAG, https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/gesundheitsfoerderung-und-praevention/impfungen-prophylaxe/schweizerischer-impfplan.html (09.02.2020)
Letztes Update am
24.3.2022
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