Mammographie - Brustkrebs Vorsorge

Allgemein

Bei Brustkrebs verändert sich das Brustdrüsengewebe, und bildet einen, oder sogar mehrere bösartige Tumore. Solche Geschwülste im Gewebe können entweder gutartig oder bösartig sein. Nur bei bösartigen Tumoren handelt es sich auch tatsächlich um Brustkrebs.

Drei Viertel der Brusttumore sind gutartig und müssen oft nicht behandelt werden.

Im Zuge der jährlichen allgemeinen Vorsorgeuntersuchung, werden Hinweise auf mögliche andere Erkrankungen durch zusätzliche Untersuchungen abgeklärt. Eine dieser Untersuchungen ist die Mammographie, wodurch eine mögliche Brustkrebserkrankung erkannt werden kann.

Seit 2014 gibt es in Österreich ein qualitätsgesichertes, kostenfreies Programm, dass die Früherkennung von Brustkrebs als Ziel hat. Es richtet sich in der Hauptsache an gesunde, symptomlose Frauen. Da Frauen zwischen 45 und 69 Jahren das größte Risiko haben an Brustkrebs zu erkranken, aber gleichzeitig nur 41 Prozent davon die Mammographie als Früherkennungsmöglichkeit nutzen, steht vor allem diese Gruppe im Fokus des Programms. Diese Frauen erhalten alle zwei Jahre eine Einladung für die freiwillige Durchführung einer Mammographie. Natürlich können auch jüngere und ältere Frauen eine Einladung anfordern.

Risikofaktoren für Brustkrebs

Es gibt unterschiedliche Faktoren, die an der Entstehung von Brustkrebs beteiligt sind. Ihr genaueres Zusammenwirken konnte bisher noch nicht ganz entschlüsselt werden. Einige Risikofaktoren kann man nicht persönlich beeinflussen, andere ergeben sich aus bestimmten Lebensgewohnheiten und können daher vermieden werden.

Je mehr Risikofaktoren zusammenfallen, umso höher ist, statistisch gesehen, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Brustkrebs. Der behandelnde Arzt kann aufgrund dieser Faktoren abschätzen wie hoch in etwa das persönliche Brustkrebsrisiko ist. Diese Einschätzung bildet die Basis für eine Empfehlung bezüglich des Untersuchungsprogrammes zur Früherkennung.

Die nachfolgenden Faktoren zählen zu den stärksten Indikatoren für die Einschätzung des Brustkrebsrisikos bei Frauen.

Alter

Statistisch gesehen steigt das Brustkrebsrisiko mit zunehmendem Alter. Mit Mitte 60 ist es auf dem Höchststand und beginnt dann wieder leicht abzusinken. Das durchschnittliche Alter für Frauen mit einer Brustkrebsdiagnose liegt bei etwa 63 Jahren.

Familiäre Vorbelastung

Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebspatientinnen kann ein vererbtes Risiko nachgewiesen werden. Gibt es bereits im Verwandtenkreis ersten Grades (Mutter, Schwester,…) einen Fall einer Brustkrebserkrankung, steigt das Risiko, selbst daran zu erkranken, deutlich an. Die “Brustkrebsgene” BRCA 1 und BRCA 2 sind in diesem Zusammenhang als relevant verifiziert worden. Mutieren sie, bedeutet das für die betroffenen Frauen ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Auch ein höheres Risiko für Eierstockkrebs geht damit einher.

Hormone

Tumorzellen reagieren manchmal auf Hormone. Daher wirkt sich auch der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone auf die Entstehung von Brustkrebs aus. Eine frühe Regelblutung und eine späte Menopause können die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöhen.

Eine Beeinflussung des Hormonspiegels ist nur teilweise, zum Beispiel über ein normales Körpergewicht, oder das Stillen von Kindern, möglich. Generell senken Schwangerschaften und Stillperioden das Brustkrebsrisiko.

Die Einnahme der Anti-Baby-Pille kann das Risiko ein wenig erhöhen, das von anderen Krebsarten allerdings senken. Auch eine Hormonersatztherapie über einen längeren Zeitraum kann zu einem höheren Brustkrebsrisiko führen.

Lebensgewohnheiten

Vor allem über den eigenen Lebensstil kann das Brustkrebsrisiko beeinflusst werden. Aufgrund von rund 7000 ausgewerteten Studien des Cancer Research Fund (WCRF) und des American Institute for Cancer Research (AICR) wurden vor allem Übergewicht nach der Menopause und Alkoholkonsum als Einflussfaktoren für die Erhöhung des Brustkrebsrisikos als wissenschaftliche Anhaltspunkte definiert. Regelmäßige Bewegung senkt hingegen das Risiko.

Bestrahlung des Oberkörpers

Auch eine Bestrahlung im Brustbereich, die aufgrund einer Vorerkrankungen notwendig wurde, kann zu einem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko führen.

Persönliche Brustkrebsvorsorge

Aufgrund der oben angeführten Risikofaktoren empfiehlt sich laut Experten folgendes Verhalten:

  • Übergewicht vermeiden
  • Möglichst wenig Alkoholkonsum
  • Regelmäßige Bewegung
  • Stillen
  • Hormonersatztherapie nur nach genauer Nutzen-Risiko-Abwägung

Mammographie

Als Mammographie bezeichnet man ein spezielles Bruströntgen, wodurch auch kleine nicht tastbare Karzinome (bösartige Tumore) entdeckt werden können. Im Normalfall werden zwei bis drei Röntgenaufnahmen von jeder Brust gemacht. Wenn man keine Veränderungen feststellen kann, spricht man von einem negativen Befund. Ist der Befund jedoch positiv, werden weitere Untersuchungen für eine genauere Diagnose durchgeführt.

Aufgrund des Einsatzes neuester Technologien kann die Strahlendosis bei einer modernen Mammographie sehr gering gehalten werden. Die Strahlenbelastung kann in etwa mit einem einwöchigen Aufenthalt im Gebirge verglichen werden.

Grundsätzlich werden 2 Arten von Mammographien unterschieden:

Diagnostische Mammographien

Diese Art von Untersuchung wird verwendet, um Beschwerden wie Schmerzen oder tastbare Knoten in der  Brust, bzw. Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze abzuklären. Außerdem führt man diagnostische Mammographien bei Frauen mit familiärer Vorbelastung, sowie bei bereits an Brustkrebs erkrankten Frauen durch.

Wird bei Frauen ein sehr röntgendichtes Brustdrüsengewebe festgestellt, sollte zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Brust vorgenommen werden, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten.

Screening-Mammographien

Screening-Mammographien sind Untersuchungen, die bei beschwerdefreien Frauen durchgeführt werden, um eine Früherkennung von Brustkrebs zu gewährleisten. Im Zuge des am 01.01.2014 gestarteten Brustkrebs-Früherkennungsprogrammes in Österreich, werden Frauen zwischen 45 und 69 Jahren, alle zwei Jahre schriftlich, per Post zu einer Mammographie eingeladen. Alle anderen Frauen können bei Bedarf eine solche Einladung anfordern.

Vorbereitungen für eine Mammographie

Um eine reibungslose Untersuchung zu gewährleisten, sollte man leicht ablegbare Kleidung tragen, und kein Deodorant, Puder oder Cremes im Brust- oder Achselbereich benutzen, denn dies könnte die Qualität der Röntgenbilder beeinträchtigen.

Ablauf einer Mammographie

Zunächst wird jede Brust zwischen zwei Kunststoffplatten gelegt und zusammengedrückt. So kann ein Bild mit Röntgenstrahlen erzeugt werden. Dies wird in zwei bis drei verschiedenen Positionen wiederholt, damit die Aufnahmen möglichst aussagekräftig werden.

Eine Mammographie kann wegen des Zusammendrückens unangenehm, in manchen Fällen sogar schmerzhaft sein. Allerdings muss ein gewisser Druck erzeugt werden, um mit einer geringen Strahlendosis ein bestmögliches Ergebnis erzielen zu können. Die Dauer der Untersuchung beläuft sich auf einige Minuten.

Bei der Doppelbefundung werden die Aufnahmen nach dem Vier-Augen-Prinzip von zwei unabhängigen Radiologen begutachtet. Ist der Befund positiv, müssen von den Ärzten weitere Untersuchungen (MRT, Biopsie,…) durchgeführt werden, um eine genaue Diagnose erstellen zu können. Ein negativer Befund bedeutet keine Veränderungen des Brustdrüsengewebes. Der Befund kann entweder direkt beim Radiologen abgeholt werden, oder er wird per Post zugeschickt.

Mögliche Nebenwirkungen / Komplikationen einer Mammographie

Grundsätzlich ist die Strahlenbelastung durch eine Mammographie sehr gering. Sie beträgt etwa 0,2 bis 0,3 Millisievert. Bei Frauen unter 30 Jahren ist das Brustgewebe allerdings besonders empfindlich auf Strahlung.

Manche positiven Befunde stellen sich als “falscher Alarm” heraus. Bei diesen sogenannten falsch-positiven Mammographie-Befunden kann der gutartige Charakter der Veränderung durch eine Gewebeentnahme nachgewiesen werden. Somit werden unnötige Behandlungen vermieden.

Auch ein falsch- negativer Befund kann, zwar selten, aber doch vorkommen. Dabei kommt es trotz vorhandenem Brustkrebses zu einem unauffälligen Mammographie-Ergebnis. Um diese Fehlerquote mögliche gering zu halten, werden bei entsprechender medizinischer Indikation zusätzlich Untersuchungen mit Hilfe von Ultraschall oder MRT eingesetzt.

Durchführungsort einer Mammographie

Zunächst benötigt man eine Überweisung von einem allgemeinen Arzt oder einem Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe zu einem Facharzt für Radiologie, in eine Spezialabteilung eines Spitals, oder in ein Brustzentrum. Dort werden dann die nötigen Untersuchungen durchgeführt. Ist man Teil des Brustfrüherkennungsprogramms genügt die zugesendete Einladung und die Vereinbarung eines Termins.

Abdeckung der Kosten

Bei diagnostischen Mammographien werden die Kosten von den Sozialversicherungsträgern, unabhängig vom Alter, ganz übernommen. Für alle Teilnehmerinnen am Brustkrebsfrüherkennungsprogramm werden die Kosten ebenfalls übernommen.

Ziele des Brustkrebs-Früherkennungsprogrammes

Als man das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm eingeführt hat, sollten folgende Ziele anvisiert werden:

  • Senkung der Sterblichkeit durch Brustkrebs
  • Schonendere Therapie aufgrund der Früherkennung von Karzinomen
  • Höhere Heilungschancen
  • Verbesserte Qualitätssicherung der Untersuchungen durch vorgeschriebene qualitätsgeprüfte Geräte für Radiologinnen und Radiologen. Die Radiologinnen und Radiologen müssen nicht nur speziell geschult und zertifiziert werden, sondern mindestens 2000 Mammographien pro Jahr auswerten und dies auch nachweisen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Mammographie?
Vivellio FAQ
Was kostet eine Brustkrebs Vorsorgeuntersuchung?
Vivellio FAQ
Wie oft sollte ich eine Mammographie machen lassen?
Vivellio FAQ

Quellen

Letztes Update am
3.12.2022
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