Hautkrebs Früherkennung

Unsere Haut kann uns bis zu einem gewissen Grad vor äußeren Einflüssen schützen. Dazu muss sie allerdings gesundsein. Darauf haben viele verschiedene Faktoren Einfluss. Einige davon sind zum Beispiel der verantwortungsvolle Umgang mit der Sonne und Solarium, sowie die regelmäßige Selbstuntersuchung und nicht zuletzt die Vorsorgeuntersuchung.

In Deutschland hat man ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungs-Untersuchungauf Hautkrebs. Sie ist Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Deutschland und wird von der Krankenkasse bezahlt. Dabei betrachtet ein geschulter Arzt oder eine Ärztin Haut und Schleimhäute am gesamten Körper und sucht nach auffälligen Veränderungen.

Gesundheitsrisiko Hautkrebs

Einer der wichtigsten Punkte im Bezug auf die Prävention von Hautkrebs ist der Umgang mit UV-Strahlung. Sonnenbrände schaden der Haut sehr, aber auch wenn kein Sonnenbrand auftritt, wird die Haut beim Aufenthalt in der Sonne oder im Solarium durch UV-Strahlung geschädigt.

Das Hautkrebsrisiko erhöht sich für Menschen:

  • mit bereits diagnostiziertem Hautkrebs
  • Hautkrebserkrankungen in der Familie
  • mit heller Haut, hellen Haaren und Neigung zu Sonnenbränden (Keltischer Hauttyp: Sommersprossen und rötliche Haare)
  • mit vielen Muttermalen
  • die in kurzer Zeit intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind (z.B. beim Strandurlaub).

Kinder sind besonders gefährdet, da ihre Haut sehr empfindlich ist und daher auch besonderen Schutz braucht.

Werden bestimmte Medikamente (Johanniskrautpräperate, immunherabsetzende Medikamente,…) eingenommen, oder arbeitet man viel im Freien, sollte man mit dem Aufenthalt in der Sonne äußerst vorsichtig sein. Auch nach Organtransplantationen muss auf den entsprechenden Schutz vor der Sonne (Kopfbedeckung, Sonnencreme,…) geachtet werden. Nur so kann das Risiko an Hautkrebs zu erkranken minimiert werden.

Zur Vorbeugung empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz Folgendes:

  • Starke Sonne meiden: Zur Mittagszeit ist die Wirkung der Sonne mehrfach höher als vormittags oder nachmittags.
  • Anziehen: Den besten Schutz bieten Kleidung und eine Kopfbedeckung.
  • Augen schützen: Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden durch UV-Licht vor.
  • Eincremen: Alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnencreme eincremen: Kinder mindestens mit Lichtschutzfaktor 30, Erwachsene mindestens mit Lichtschutzfaktor 20. Bei empfindlicher Haut, im Hochsommer, im Gebirge und in südlichen Ländern besser einen höheren Lichtschutzfaktor wählen.
ACHTUNG:
Auch sehr wirkungsvolle Sonnenschutzmittel können nicht vollständig vor Gesundheitsrisiken durch ultraviolette Strahlung schützen. Ob das Hautkrebs-Risiko tatsächlich durch den Gebrauch von Sonnencreme sinkt, ist bisher wissenschaftlich nicht eindeutig belegt und wird weiter erforscht.
Der Eigenschutz der Haut wird von vielen Menschen überschätzt: Durch Bräunung und Gewöhnung an die Sonne kann allerhöchstens ein Schutz erzielt werden, der einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 1,5 bis 2 entsprechen würde. Dies zeigen Untersuchungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz.
  • Sonnenbrand meiden: Jeder Sonnenbrand stellt ein Risiko dar, deshalb sollte man einen Sonnenbrand auf jeden Fall vermeiden.
  • Babys schützen: Säuglinge gehören nicht in die pralle Sonne.
  • Am Wasser besonders gut schützen: Kleidung tragen und nach dem Baden nachcremen.
  • Über Medikamente informieren: Bei Medikamenten auf Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Sonnenstrahlung achten, im Zweifelsfalls den Arzt danach fragen.
  • Solarien meiden: Solarien sollten tabu sein. Eine Vorbräunung etwa vor dem Urlaub schützt die Haut nicht nennenswert.
  • Vorbild sein: Eltern sollten ihren Kindern beim Sonnenschutz ein Vorbild sein.

Selbstuntersuchung der Haut

Um Veränderungen der Hautoberfläche feststellen zu können bedarf es einer regelmäßigen Selbstbeobachtung der Haut. Dies sollte am besten bei gutem Licht, unter Zuhilfenahme eines Ganzkörperspiegels, Handspiegels, eines Föns und zwei Stühlen. Es sollten sämtliche Bereiche der Haut beachtet werden. Vor allem der Rücken ist nicht leicht selbst zu untersuchen. Dabei kann eventuell der Partner oder ein anderes Familienmitglied behilflich sein.

Achte dabei auf deine Muttermale und Leberflecken. Meistens sind sie harmlos. Manchmal verändern sie aber ihre Form, Farbe oder Größe oder es kommen neue, ungewöhnlich aussehende Pigmentflecken hinzu. Dann solltest du vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen.

Viele Menschen entwickeln über die Jahre außerdem zunächst flache, unregelmäßig geformte Hautpigmentierungen, die später eine raue Oberfläche bekommen können. Diese sind ebenfalls genauestens zu beobachten.

Was auch sehr wichtig ist: Dokumentiere deine Beobachtungen! Schreibe sie in einem Gesundheitstagebuch mit. Ist ein Muttermal gewachsen? Hat sich die Farbe verändert? Mach evtl. auch regelmäßig Fotos, um besser vergleichen zu können.

Warnzeichen

Um zu erkennen, wann eine Veränderung der Pigmentierung ärztlich abzuklären ist, kannst du dich an der “ABCDE”-Regel orientieren:

  • A wie Asymmetrie: Auffällig kann ein Fleck sein, der nicht gleichmäßig oval oder rund geformt ist.
  • B für Begrenzung: Ein Pigmentmal mit unregelmäßigen Ausfransungen oder Ausläufern sollte untersucht werden.
  • C steht für Colour (Farbe): Hat ein Muttermal mehrere Farbtöne, ist das gewöhnlich nicht normal und sollte untersucht werden.
  • D steht für Durchmesser: Hautveränderungen, deren Durchmesser größer als 3 bis 5 mm ist, sind verdächtig.
  • E steht für Erhabenheit: Wenn das Mal mehr als einen Millimeter über das Hautniveau hinausragt, kann dies ebenfalls Zeichen von Hautkrebs sein. Dieses Kriterium ist für sich allein genommen nicht sehr aussagekräftig.
  • Außerdem sind Farbveränderungen, Größenzunahme, Blutungen und Juckreiz verdächtige Zeichen, die eine Abklärung beim Hautarzt oder in einer Hautklinik notwendig machen.

Untersuchungsmethode

Nachfolgend ein paar Tipps, wie man seine Haut am besten von Kopf bis Fuß untersucht.

Gesicht, Kopf(-haut), Hals

Bei diesen Körperstellen sollte man nicht auf die Lippen und die Ohren vergessen. Ein Handspiegel und ein Ganzkörperspiegel sind dabei sehr hilfreich. Um die Kopfhaut genau untersuchen zu können, empfiehlt es sich mit einem Fön zu arbeiten.

Rückseite des Körpers

Bei der Kontrolle der Rückseite des Körpers sollte neben dem Nacken, der Schultern und dem Rücken auch das Gesäß und die Rückseite der Beine im Stehen untersucht werden.

Hände, Arme, Brust und Bauch

Hier sollte man unbedingt auch die Finger und deren Zwischenräume sowie die Fingernägel betrachten. Außerdem müssen natürlich die Ober- und Unterarme, als auch die Ellenbogen “rundherum” untersucht werden. Weiters sollte man den Körper auch von der Seite inspizieren.

Füße, Beine Gesäß, Genitalien und After

Bei diesen Körperpartien sind zwei Stühle hilfreich. Auf einen setzt man sich, auf den anderen stellt man nacheinander die Beine. So können problemlos die Zehen, ihre Zwischenräume, die Füße, Fußnägel, Fersen, Sohlen und auch die Unter- und Oberschenkel genau abgesucht werden. Außerdem dürfen auch Genitalien und After nicht vergessen werden.

Hautvorsorge beim Arzt

Grundsätzlich ist es normal, dass sich die Hautoberfläche des Körpers ständig ändert. Durch die regelmäßige Selbstkontrolle können diese Veränderungen gut erkannt werden. Trotzdem sollte man Auffälligkeiten unbedingt mit einem Dermatologen besprechen. In Deutschland wird dies ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre empfohlen. Der Arzt kann bei einer Untersuchung auch Veränderungen entdecken, die nicht mithilfe der Selbstkontrolle identifiziert werden konnten. Außerdem kann er auch über die richtige Verhaltensweise bezüglich UV-Strahlung und Aufenthalt in der Sonne bezogen auf den Hauttyp genau aufklären.

Untersuchung der Haut

In regelmäßigen Abständen wird eine Untersuchung der Haut und der Muttermale von einem Hautarzt empfohlen. Zumindest einmal im Jahr ist eine Kontrolle der Haut sinnvoll. Dabei wird die ganze Haut, also auch auch der behaarte Kopf, Hautfalten und Schleimhäute, sehr gründlich untersucht. Das gesetzliche Früherkennungsprogramm sieht vor, dass die Hautuntersuchung mit bloßem Auge erfolgt. Die Kosten für unterstützende Leistungen, beispielsweise den Einsatz einer beleuchteten Lupe, muss man als Individuelle Gesundheitsleistung in der Regel selbst übernehmen. Manchmal lohnt es sich allerdings, bei der Krankenkasse nachzufragen: Manche Versicherungen übernehmen zusätzliche Leistungen.

Im Anschluss an die Ganzkörperinspektion kann man mit Arzt oder Ärztin die Ergebnisse besprechen. Je nach Befund geht es dabei auch um das weitere Vorgehen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was kann man zur Prävention von Hautkrebs beitragen?
Vivellio FAQ
Worauf muss ich bei einer Selbstuntersuchung meiner Haut achten?
Vivellio FAQ
Wer ist besonders gefährdet an Hautkrebs zu erkranken?
Vivellio FAQ

Quellen

Letztes Update am
3.2.2022
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