Vorsorgeuntersuchung Gebärmutterhalskrebs - PAP Abstrich

Bei Gebärmutterhalskrebs bilden sich neue, bösartige Zellen im Gebärmutterhals, dem sogenannten Zervix. Zwischen dem 35. und 40. sowie zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr zeigt sich bei Frauen im deutschsprachigen Raum eine Häufung bei der Entstehung von Zervixkarzinomen.

Als Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs gilt die Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Eine HPV-Impfung kann hier vorbeugend eingesetzt werden. Allerdings erfasst diese nur ca. 70 Prozent aller karzinomauslösenden Viren und ist deshalb auch kein 100- prozentiger Schutz vor einer Gebärmutterhalskrebserkrankung.

Seit dem 1. Jänner 2020 läuft in Deutschland das sogenannte “Organisierte Screening-Programm”. In diesem Programm bekommen gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 20-65 Jahren alle 5 Jahre einen Brief der Krankenkasse, der sie über die Möglichkeit der Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen informiert. Frauen können diese Krebsfrüherkennungsuntersuchungen unabhängig vom Erhalt dieses Briefes in Anspruch nehmen.

Im Zuge einer jährlichen kostenlosen Vorsorgeuntersuchung wird  ein PAP-Abstrich durchgeführt, durch den sowohl Gebärmutterhalskrebs als auch seine Vorstufen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Ab dem Alter von 35 Jahren wird alle 3 Jahre der PAP-Abstrich mit einem HPV-Test kombiniert.

Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Fast immer wird die Erkrankung durch eine langanhaltende Infektion mit Viren verursacht, den sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Es gibt viele verschiedene Virustypen. Sie befallen Haut- und Schleimhautzellen und werden bei Geschlechtsverkehr oder durch Hautkontakt im Intimbereich übertragen.

Die meisten Frauen infizieren sich irgendwann im Laufe ihres Lebens, viele im Alter zwischen 20 und 30.

Auch Männer können sich mit HP-Viren anstecken und diese übertragen. Die Ansteckung bleibt normalerweise unbemerkt. Vorübergehend kann es zu Gewebeveränderungen (Dysplasien) in der Schleimhaut des Muttermunds kommen. Häufig verschwinden diese von selbst wieder. Manchmal setzen sich bestimmte HPV-Typen aber für mehrere Jahre oder Jahrzehnte in der Schleimhaut fest. Dann kann sich langsam zuerst eine Krebsvorstufe und schließlich sogar ein Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

Empfohlene Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs haben Frauen zwischen dem 20. und dem 34. Lebensjahr einmal jährlich Anspruch auf einen PAP-Test, also einen Abstrich mit anschließender Untersuchung unter dem Mikroskop. Bei Bedarf können im Anschluss weitere Untersuchungen folgen.

Ab einem Alter von 35 Jahren wird der PAP-Abstrich dann alle drei Jahre in Kombination mit einem HPV-Test, also einem Test auf bestimmt HP-Viren, von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Frauen zwischen 20 und 65 Jahren werden seit Anfang 2020 alle fünf Jahre (mit Erreichen des Alters von 20, 25, 30, 35, etc.) per Brief von ihrer Krankenkasse zu dieser Vorsorgeuntersuchung eingeladen und über die Untersuchungen informiert.

PAP-Abstrich

Der sogenannte PAP-Abstrich wurde nach dem griechischen Pathologen George Nicolas Papanicolaou benannt und gilt als erfolgreichster Krebstest überhaupt. Er sollte als gynäkologische Routinemaßnahme im Sinne der Krebsvorsorge regelmäßig durchgeführt werden. Um sowohl die Aussagekraft, als auch die Gültigkeit der Testergebnisse zu erhöhen ist daher eine jährliche Durchführung des PAP-Abstrichs zu empfehlen.

Mit Hilfe des PAP-Abstriches werden Veränderungen des Gebärmutterhalses erkannt und können folglich behandelt werden. Das wiederum verhindert einen Ausbruch von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Im Rahmen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung sowie zur generellen Krebsvorsorge wird ein PAP-Abstrich deshalb mindestens einmal jährlich empfohlen.

Durchgeführt wird der Abstrich im Normalfall vom Frauenarzt. Während der Regelblutung sollte er allerdings nicht vorgenommen werden. Dabei werden mit einem weichen Spatel oder Bürstchen von der Portiooberfläche und dem Zervixkanal (Region des Gebärmutterhalses) einige Zellen abgenommen, eingefärbt und schließlich unter dem Mikroskop analysiert und beurteilt. Der Abstrich wird von manchen Patientinnen als unangenehm empfunden, ist jedoch nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Sekunden.

Schon nach wenigen Tagen liegt im Regelfall ein Befund vor. Die Ergebnisse können in folgende Klassen eingeteilt werden:

PAP I - II: unverdächtiger Befund
PAP III: kontrollbedürftiger, auffälliger Befund
PAP IV: erfordert eine Gewebeuntersuchung
PAP V: hochgradig suspekt im Bezug auf bösartige Krebszellen, Krebs ist also sehr wahrscheinlich

Bei zirka drei bis fünf Prozent der Patientinnen ist nach dem Befund eine weitere Abklärung notwendig. Weitere Schritte werden dann vom behandelnden Arzt mit den Patientinnen besprochen.

Vermeidung von Risikofaktoren

Um das Risiko einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs gering zu halten sollte man sich gegen sexuell übertragbare Krankheiten wie HPV durch Kondome schützen.

Eine adäquate Intimpflege sowie der Verzicht auf Nikotin können ebenso als präventive Maßnahmen angewendet werden.

Vorsicht und Achtsamkeit ist bei Auftreten von Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, sowie bei unregelmäßigen Monatsblutungen und Blutungen nach der Menopause geboten. In diesem Fall sollte ehest möglich ein Arzt beziehungsweise, Gynäkologe zur Abklärung konsultiert werden.

Weitere Risikofaktoren

Als zusätzliche Risikofaktoren gelten Immunsuppression, Immunschwäche durch HIV Infektion, viele Geburten, orale Kontrazeptiva (Pille), andere sexuell übertragbare Krankheiten (z.B. Chlamydieninfektion), viele unterschiedliche Sexualpartner, sowie früher erster Geschlechtsverkehr. Auch diese Faktoren sollten im Zuge einer erfolgreichen Gebärmutterhalskrebsprävention vermieden werden.
Über den Einfluss eines schlechten Ernährungszustandes und von genetischen Faktoren wird zurzeit noch diskutiert.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was ist neu am “Organisierten Screening Programm”?
Vivellio FAQ
Was ist ein PAP Abstrich?
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Was kostet mich eine Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchung?
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Quellen

Letztes Update am
4.12.2022
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