Baby Stillen

Richtiges Zähneputzen beim Kleinkind - so klappt es!

Die ersten Zähnchen sind schon bei deinem Kind durchgebrochen und du fragst dich, ob und wie du diese putzen sollst? Willst du generell mehr über Mundhygiene bei Babys und Kleinkindern wissen? Wir klären dich auf! Zuerst schauen wir uns an, wann welche Milchzähne typischerweise durchbrechen. Danach geben wir dir spezifische Tipps für's richtige Zähneputzen bei deinem Kind und informieren dich, worauf du bei der Wahl der Kinderzahnbürste und der Kinderzahnpasta achten solltest. Los geht’s!

Der Milchzahnkalender

Wusstest du, dass bei der Geburt bereits alle 20 Milchzähne unter dem Zahnfleisch darauf warten, durchzubrechen? Sogar die bleibenden Zähne sind als kleine Pünktchen schon vorhanden. Wann welcher Zahn kommt, siehst du in der folgenden Abbildung:

Die ersten Zähnchen, die du wahrscheinlich bei deinem Baby sehen wirst, sind die mittleren unteren Schneidezähne. Die kommen zwischen dem 6. und 10. Monat durch. Hier eine Anmerkung: Sobald das erste Zähnchen zu sehen ist, mach dir unbedingt einen Termin beim Zahnarzt/bei der Zahnärztin aus und stell dein Kleines vor! Richtige Pflege fängt an mit wichtigen Informationen - und die bekommst du beim Zahnarzt/der Zahnärztin.

Gegen den 8. Monat brechen die oberen mittleren Schneidezähne durch. Innerhalb des ersten Jahres gesellen sich auch die äußeren Schneidezähne für gewöhnlich dazu. In der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahres sollten die Eckzähne durchbrechen und in der zweiten Hälfte auch schon die vorderen Backenzähne. Am Anfang des dritten Lebensjahres kommen üblicherweise auch die hinteren Backenzähne hinzu. Insgesamt dauert es also zwei Jahre bis sich alle 20 Milchzähne zeigen.

Die Mundhygiene bei deinem Baby beginnt allerdings schon bevor es überhaupt zahnt. Das Zähneputzen auch schon mit dem ersten Zahn.

Hast du gewusst, dass…?
…mit drei Jahren die Zähne, Mund und Kiefer deines Kindes in eine sensible Wachstumsphase kommen und das Daumen - oder Fingerlutschen, die Nuckelflasche oder ein Schnuller die Entwicklung stören?  Auch wenn dein Kind das mag und sich so beruhigt, sollte es sich das in diesem Alter abgewöhnen. Denn Zahn- und Kieferfehlstellungen wie ein offener Biss oder ein vorstehender Oberkiefer können Folgen sein.

Wie du richtig putzt

Je nachdem wie alt dein Kind ist, kannst du ihm mehr oder weniger Eigenständigkeit beim Zähneputzen zutrauen. Hier geben wir dir mal einen kleinen zeitlichen Überblick und dann auch ein paar konkrete Tipps.

Vom Baby bis zum 3-Jährigen

Baby

  • Du siehst bei deinem Baby bereits Zahnspitzen? Dann verwende nach dem Stillen oder nachdem dein Baby Säuglingsnahrung zu sich genommen hat, ein feuchtes Wattestäbchen, um die Zahnspitzen zu säubern.
  • Der erste Milchzahn ist da? Dann putze ihn einmal täglich mit einer sehr weichen, feuchten Babyzahnbürste und einem Pünktchen Kinderzahnpasta.
  • Dies gilt für jegliches Alter: Spüle den Mund deines Babys (oder älteren Kindes) nach jeglicher Mahlzeit mit Wasser aus. Vor allem nach dem Verzehr süßer Speisen ist das wichtig.

Eineinhalb bis Zwei-Jähriges

  • Mit eineinhalb Jahren ist dein Kind alt genug, um nun selbst zu versuchen, die Zähne zu putzen. Natürlich wird das nicht gleich klappen, aber man kann ihm mal Schritt für Schritt mehr zutrauen und es mehr ermutigen. Ihm zum Beispiel schon mal die Zahnbürste in die Hand geben, während du Zähne putzt. Dann kann es versuchen, dich nachzumachen. Grundsätzlich gilt aber, dass du bis zum Alter von ca. 8 Jahren die Zähne immer nachputzen musst, wenn dein Kind es alleine probiert. So stellst du eine gründliche Reinigung sicher.
  • Sobald dein Kind zwei Jahre alt wird, ist zweimal täglich Zähneputzen angesagt. Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Dafür verwendest du eine erbsengroße Menge fluoridierte Kinderzahnpasta.
Wichtig: In diesem jungen Alter gewöhnt sich dein Kind ans Zähneputzen. Es hat aber noch nicht alle motorischen Fähigkeiten entwickelt, sodass es seine Zähne tatsächlich gründlich reinigen kann. Deshalb putze bitte immer nach!

Ab acht Jahren

Ab acht Jahren (das ist geschätzt, es kann schon ab dem 6. Jahr sein, vielleicht auch erst später) hat dein Kind bereits die motorische Fähigkeit, selbstständig seine Zähne gründlich zu putzen. Nun gilt auch: Morgens und abends fleißig Zähneputzen!

Tipps für die Gewöhnungsphase

  • Du kannst deinem Kind ein Lied vorsingen oder es anfeuern beim Zähneputzen. So könnt ihr etwas Spaß einbauen.
  • Mach eine Familienaktivität aus dem Zähneputzen! Putze auch du deine Zähne bevor oder nachdem du die Zähne deines Babys gereinigt hast, vielleicht kommen auch andere Familienmitglieder dazu. So verbindet dein Kind auch was Gesellschaftliches mit dem Zähneputzen und ist gleich motivierter!
  • Putze die Zähne deines Babys sanft mit einer Kinderzahnbürste mit weichen Borsten. Mache dabei kreisförmige Bewegungen mit der Zahnbürste.
  • Wenn du eine elektrische Zahnbürste verwendest, halte die Bürste einfach, während sie die Arbeit macht. Wiederhole diesen Vorgang ein paar Sekunden lang auf sämtlichen äußeren und inneren Zahnoberflächen und drehe die Zahnbürste dabei so, dass Sie die Innenseiten der kleineren Vorderzähne gut erreichen können.
  • Dein Kind sollte die Zahnpasta nicht verschlucken. Wische nach dem Zähneputzen die Zahnpasta ab, anstatt den Mund mit Wasser auszuspülen. Denn dann bleibt Fluorid im Mund und kann die Zähne weiter schützen.
  • Feste Zeiten für das Zähneputzen helfen, um ein Ritual daraus zu machen.
  • Das haben wir zwar schon erwähnt, aber damit es nicht untergeht: Spüle den Mund deines Kindes nach jeglicher Mahlzeit mit Wasser aus. Vor allem nach dem Verzehr süßer Speisen ist das wichtig.

Für dein Kind: Die KAI-Methode

Für die Kleinen ideal ist die KAI-Methode. Daran können sie sich orientieren, wie sie die Zähne richtig putzen sollen und vergessen keinen Bereich ihres Gebisses.

Die einzelnen Buchstaben stehen für:

  • K – Kauflächen
    Zuerst werden die Kauflächen der Zähne von links nach rechts oder umgekehrt mit leicht kreisenden Rüttel-Bewegungen gebürstet.
  • A – Außenflächen
    Danach kommen die Zahn-Außenseiten an die Reihe. Die kreisen-
    de Bewegung sollte von Rot nach Weiß erfolgen, also vom Zahn-
    fleisch zum Zahn.
  • I – Innenflächen
    Zum Schluss werden die Innenflächen der Zähne geputzt. Um diese leichter zu erreichen, kann die Zahnbürste auch senkrecht gehalten werden.

Probier die KAI-Methode mit deinem Kind doch mal aus und gib uns Bescheid, wie dein Kind darauf reagiert!

Welche Zahnpasta und welche Zahnbürste?

Beim Zähneputzen fragst du dich auch bestimmt - worauf sollst du bei der Zahnpasta und bei der Zahnbürste schauen? Das schauen wir uns jetzt mal näher an.

Die Zahnbürste - das sollst du beachten

Am besten wählst du eine Zahnbürste aus, die einen kleinen Bürstenkopf hat mit sehr weichen Borsten. Das Zahnfleisch deines Kleinkinds ist noch sehr empfindlich und darf nicht zu sehr gereizt werden. Achte auch auf den Griff der Zahnbürste. Der sollte rutschfest und für dein Kind leicht zu greifen sein. Ab dem dritten Lebensjahr kannst du auch auf elektrische Zahnbürste umsteigen.

Kinderzahnpasta - das sollst du beachten

Zahnärzte empfehlen, eine Kinderzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 1000 ppm, also 0,05% zu verwenden.  Fluoride wirken zahnstärkend und schützen die Zähne vor Karies oder Säureangriffe. Die Zahnpasta mit 0,05% Fluorid ist für dein Kind bis zum 5. Lebensjahr geeignet. Ab dem 6. Lebensjahr kannst du eine Zahnpasta mit höherem Fluoridgehalt nehmen, nämlich mit 0,10-0,15% oder bis zu 1500 ppm Fluorid.
Farbige oder süße Zahnpasten eignen sich nicht so gut, da dein Kind sie vielleicht eher verschlucken wird.

FAQs - Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema

Wann soll ich mit dem Zähneputzen bei meinem Baby anfangen?

Am besten beginnst du mit dem Zähneputzen bei deinem Baby, sobald du Zahnspitzen erkennen kannst. Verwende dann nach dem Stillen oder nachdem dein Baby Säuglingsnahrung zu sich genommen hat, ein feuchtes Wattestäbchen, um die Zahnspitzen zu säubern. Sobald der erste Milchzahn da ist, putze ihn einmal täglich mit einer sehr weichen, feuchten Babyzahnbürste und einem Pünktchen Kinderzahnpasta.

Fluoridhaltige Zahnpasta oder Fluoridtabletten?

Fest steht, dass dein Kind zusätzliches Fluorid braucht - ob in Form von Tabletten oder Zahnpasta ist in medizinischen Kreisen nicht ganz eindeutig. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt die Einnahme von Fluoridtabletten und die Verwendung von fluoridfreier Kinderzahnpasta. Zahnmediziner sehen das anders. Denn die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde plädiert für fluoridhaltige Zahnpasten, da die Fluoride direkt an die Zahnoberfläche angebracht werden und gleich wirken können. Aus zahnärztlicher Sicht sind Fluoridtabletten heute nicht mehr notwendig. Wenn du dich doch für diese Option entscheidest, lass unbedingt bei deinem Kind eine individuelle Fluoridanamnese durchführen! Lass dich am besten von einem Arzt/einer Ärztin deines Vertrauens beraten!

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